Leder und die richtige Pflege - So funktioniert es!
Heimat ist ein mit den Fingerspitzen greifbares Gefühl. Wie oft streichen Sie sanft mit den Händen über die Couch, während Sie die Füße hochlegen und sich entspannt zurücklehnen? Das Leben kann auf einem bequemen Sofa aus Leder so einfach sein. Doch dann passiert es: Ein Cappuccino oder ein Rotweinglas kippt um oder eine andere Flecken-Katastrophe gefährdet unseren Lieblingsplatz im Wohnzimmer. Doch seien Sie unbesorgt! Wir helfen Ihnen in Sachen Fleckenbekämpfung sowie der richtigen Lederpflege und greifen die gesamte Leder-Thematik in diesem Artikel auf.
1. Das müssen Sie über Leder wissen
Wer glaubt, Leder sei Leder, der irrt sich. Es gibt viele verschiedene Lederarten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Bei dem Naturmaterial Leder sind Härtegrade von fest bis butterweich zu unterscheiden. Grundsätzlich lassen sich alle Lederarten in Glatt oder Rauleder einteilen. Ausschlaggebend für diese Einstufung ist die Struktur der Oberfläche des jeweiligen Leders. Von Glattleder spricht man, wenn die Oberfläche behandelt wurde. Das kann Folieren, Lackieren oder einfach Wachsen sein. Diese Behandlung trägt Schutzpigmente auf empfindliche Oberflächen auf und erzeugt einen alltagstauglichen Schutzfilm. Ungedeckte Glattlederarten sind minimal verarbeitet und daher empfindlicher als gedeckte Glattleder.
Die offenporige Lederarten werden Rauleder genannt. Dabei unterscheidet man in „Nubuleder“, einer angeschliffenen Lederart mit einer künstlichen Faserigkeit, und Veloursleder, einer ebenfalls abgeschliffenen Lederart mit längeren Fasern als Nubukleder.
2. Ist das echtes Leder? Die Definition von Leder
Unter der RAL 060 A2 wird Leder folgendermaßen definiert: Als Leder, Echt Leder oder mit einem Ausdruck, der nach der Verkehrsauffassung auf Leder oder auf eine Lederart (Rindbox, Nappa, Nubuk, Saffian, usw.) hinweist, darf beim Angebot oder Verkauf nur ein Material bezeichnet werden, das aus der ungespaltenen oder gespaltenen tierischen Haut bzw. dem Fell durch Gerben unter Erhaltung der gewachsenen Fasern in ihrer natürlichen Verflechtung hergestellt ist. Bei Leder mit einem Oberflächenüberzug beispielsweise aus Kunststoff, Folie oder Lack darf die aufgebrachte Schicht nicht stärker als 0,15 mm sein. Bei stärkerer Zurichtung oder Beschichtung gelten die Bezeichnungsvorschriften unter Abschnitt 4. Etwas verständlicher ausgedrückt bedeutet das: Echtes Leder ist es nur, wenn es die gespaltene bzw. ungespaltene Haut eines Tieres ist, die durch Gerben nachbearbeitet wurde. Nicht mehr und nicht weniger.
3. Das Ledersofa oder die Ledercouch richtig reinigen – so geht’s!
Bevor Sie in die „echte“ Handwerkskunst eintauchen, gibt es eine Warnung voraus. Im Internet gibt es jede Menge – und wir meinen Unmengen – an Halbwahrheiten und teilweise schädlichen Tipps zur Reinigung unserer Lieblings-Lederpolstermöbel. Wollen Sie einen Auszug der schlimmsten Reinigungstipps? Manchmal wird Milch als Allheilmittel für die Reinigung und Pflege von Polstermöbeln bejubelt! Jedoch gibt es keinen schlechteren Umgang mit Leder als mithilfe von Milch! Milchsäurebakterien bleiben auf der Oberfläche zurück und das gute Sofa riecht nach fermentierter Milch – Lecker. Noch ein „Tipp“ aus dem Internet? Flecken raus polieren… gerade bei empfindlichen Lederarten ist das bereits ein Todesurteil für die Lederstruktur. Durch Scheuern zerkratzen Sie die Oberfläche und öffnen diese für weitere Verschmutzungen. Im schlimmsten Fall vertiefen und vergrößern Sie die Verschmutzung sogar. Der beste Tipp, den wir Ihnen zum Thema Reinigung geben können: Benutzen Sie ein Mikrofasertuch und ein richtiges Reinigungsmittel. Bei rund 200 verschiedenen Lederarten ist es jedoch schwierig auf Anhieb das Richtige zu finden. Fragen Sie hierfür am besten unseren kompetenten Service, damit wir Ihnen das zu Ihrer Lederart passende Reinigungsmittel empfehlen können
4. Die regelmäßige Pflege von Lederbezüge
Lederbezüge sollten Sie regelmäßig pflegen, sodass die Qualität erhalten bleibt. Es handelt sich um keine Lebensaufgabe Couch, Sofa oder Sessel zu reinigen und geschmeidig zu halten. Mithilfe der richtigen Pflegeprodukte vermeiden Sie, dass das Leder austrocknet, spröde wird und aufgrund von Belastung reißt. Zusätzlich zur passenden Pflegelotion gehört zur Grundausstattung eines jeden Lederliebhabers Fensterleder und Mikrofasertuch. Für den Sommer gibt es eine besondere „Leder-Sonnenmilch“. So vermeiden Sie die Ermüdung des Materials durch zu viel Hitze und das Ledermöbel kommt ohne „Sonnenbrand“ durch den Sommer. Im Gegenzug muss auch im Winter, in dem viel geheizt wird, darauf geachtet werden, dass genug Feuchtigkeit im Raum vorhanden ist.
Maßgebend sollten Sie sich ungefähr alle zwei Monate um Ihr Sofa kümmern und es mit der passenden Pflegeserie frisch halten. Bei Fragen zum passenden Pflegeprodukt melden Sie sich am besten telefonisch oder schauen bei uns persönlich in Thierhaupten bei Augsburg vorbei.